Praxis-Tipp: Kombi-Rigs
Kombi-Rigs vereinen die Vorteile eines Stiff-Rigs mit denen eines Rigs mit gewöhnlicher Geflochtener Schnur: der steife Teil des Vorfaches verhindert zuverlässig Verwicklungen und der weiche Teil gewährleistet eine möglichst unauffällige Präsentation des Hakenköders. Dabei lässt es sich mit so ziemlich jedem Köder fischen und ermöglicht dem Angler zahlreiche Variationsmöglichkeiten, wie z.B. das „Reverse“ Kombi-Rig, wo der Haken an das steife Vorfachstück gebunden wird.
1. Die klassische Variante:
Die ursprünglichen Kombi-Rigs werden aus zwei unterschiedlichen Vorfachmaterialien gebunden, die mit Hilfe des verbesserten Albright-Knotens verbunden werden. Der Knoten ist leichter als er auf den ersten Blick erscheint und verbindet zuverlässig monofile und geflochtene Materialien. Etwas Tungsten Putty verdeckt nicht nur den Knoten, sondern verbessert auch noch die Hakeigenschaften. Es können dafür so ziemlich alle möglichen Vorfachmaterialien eingesetzt werden und der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Für eine besonders subtile Präsentation empfiehlt sich die Kombination aus 15 lbs Fluorocarbon mit 15 lbs Scuril, welches unglaublich dünn und geschmeidig ist. Bei Hindernissen sorgt eine Kombination aus Mono Shock Leader mit Mussel Care Line für einen erfolgreichen Drillausgang.
2. Beschichtete Vorfachmaterialien:
Eine der beliebtesten Varianten ist der Einsatz von beschichteten Vorfachmaterialien, die in den letzten Jahren erheblich verbessert wurden. Vorbei sind die Zeiten der dicken, glänzenden Beschichtungen, die sich nur schlecht entfernen ließen. Eine Schwachstelle war oftmals das „entblößte“ Stück Geflecht, welches meist eine geringe Abriebfestigkeit hatte und im ungünstigsten Fall beim ersten Hinderniskontakt riss. Diese Sorge braucht man bei dem Mussel Care Skin Vorfachmaterial nicht haben. Der Kern besteht aus der bewährten Mussel Care Line, die mit einem elastischen oliv-braunen Mantel versehen wurde.
3. Weiche Schale, steifer Kern:
Mein persönlicher Favorit aber ist die Crossline. Vom Aufbau erinnert sie ein wenig an Leadcore, nur dass der Kern aus einer monofilen Schnur besteht und dass der Durchmesser um ein vielfaches feiner ist. Man schiebt einfach das Geflecht ein Stück zurück und entfernt ein Stück des Monokernes. Das Binden der Vorfächer ist ähnlich leicht wie bei den beschichteten Vorfächern, nur dass die Crossline noch ein paar wichtige Vorteile hat: neben dem geringen Durchmesser ist das weiche Stück weicher und das steife Stück steifer als bei den beschichteten Vorfachmaterialien. Dadurch werden die Vorteile des Kombi-Rigs besonders gut deutlich.
Fazit:
Die klassische Variante des Kombi-Rigs ist sicherlich mit ein wenig zeitlichem Bindeaufwand verbunden. Dafür hat man aber unzählige Variationsmöglichkeiten und kann sich so ziemlich jeder Angelsituation anpassen. Beschichtete Vorfachmaterialien sind nicht ohne Grund so beliebt. Innerhalb kürzester Zeit lassen sich hoch effektive Vorfächer binden, mit denen man für die meisten Situationen gewappnet ist. Mehr als eine Alternative dazu stellt für mich die Crossline dar, welche ich für die meisten Standardsituationen einsetze.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Euer Christian Klatt
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